Page 5 - alt & jung 01/2021
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 genutzte und Unerkannte, das Vergeudete und Zerbrochene ans Licht kommen und durch heilsame Anstrengungen wieder geordnet, bereinigt und zum besseren Dienst in der Gemein- schaft führen.
Wir haben allen Anlass, Fehler in Zukunft zu vermeiden, die die Menschen zu Recht empört und enttäuscht haben, allein schon, wenn man an die Produktion der Impfstoffe und die Vereinbarung der Impftermine denkt. Auch wenn sich die Europäische Union dabei nicht als besonders erfolg- reich hervorgetan hat, so ist und bleibt sie doch in Zukunft unbe- stritten und unwiderlegbar das größte Friedensobjekt der Menschheitsgeschichte. Ver- zweiflung und Jammern helfen bekanntlich nicht weiter, der ge- genwärtigen Lage Herr zu wer- den. Die Pandemie können wir nicht von heute auf morgen ver- treiben, und wir können sie auch nicht verbieten. Wir wissen aber, dass die Menschen in der Ver- gangenheit auch mit den schwersten Krisen immer wieder fertiggeworden sind, die gewiss ebenso schlimm waren wie die von heute, wenn nicht sogar noch weit schlimmer. Sie wuss- ten, dass man sich nicht dadurch helfen konnte, sich auf dem Sofa die Decke über den Kopf zu zie- hen. Sie schauten nach vorn, mutig, entschlossen und voller Optimismus. Was wir zuvor nicht für möglich gehalten haben, das zeigt sich nun plötzlich wieder in einer neu entdeckten solidari- schen und wehrhaften Gemein- schaft. Die Menschen erleben mit einem Mal den Wert funk- tionierender öffentlicher Institu- tionen und verbinden sich zu Anhängern ziviler Solidarge- meinschaften, die ihre Mitver- antwortung für den Nächsten und Nachbarn ganz konkret
sie Krisen bewältigen kann, wie sonst hätte sie zur erfolgreichs- ten Volkspartei der europäi- schen Nachkriegsgeschichte werden können!
Schlussendlich wünsche ich allen Freundinnen und Freunden der Senioren-Union, dass von nun an jeder Tag sie hoffnungs- voller stimmt auf dem vorerst noch steinigen Weg in die ge-
»über das Internet einen Impfter- wohnte Normalität des Alltags.
unter Beweis stellen. Solche Ini- tiativen zeigen einmal mehr, dass ernste Zeiten letztlich auch ihre guten Seiten haben. Die Ge- nerationen fanden näher zusam- men. Jüngere standen den Älte- ren bei und halfen ihnen, den durch die Pandemie einge- schränkten Tagesablauf zu er- leichtern. Vielen Senioren waren ihre Enkel eine große Hilfe, sich
min zu verschaffen. Eben dieser Tatbestand hat aber auch bedau- erlicherweise bewiesen, wie fremd sich viele Ältere in dieser
Voller Vorfreude sehe ich schon jetzt den bald wieder stattfin- denden persönlichen Begegnun- gen entgegen. Zu gern wäre ich
 Welt fühlen und wie wir in Zu- kunft mit weitaus mehr Mühe gehalten sind, sich um die Wei- terbildung im Alter zu kümmern. Schlussendlich hege ich die feste und berechtigte Hoffnung, dass dieses Jahr wesentlich besser endet als es begonnen hat, vor- ausgesetzt wir bleiben vernünf- tig und verlieren nicht die Fähig- keit, sachlich miteinander zu kommunizieren. Ich bin jeden- falls voller Hoffnung und Zuver- sicht. Schon unser Name hat ein gerüttelt‘ Maß mit Hoffnung zu tun, sich Angst und Verzagtheit entgegenzustellen, gewisserma- ßen als ein Spurenelement unse- res Lebens, das uns schützt und steuert.
Diese Gewissheit sollen die Wähler in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen ha- ben, wenn die CDU um ihre Stimme bittet. Wie kaum eine andere Partei seit Ende des Krie- ges hat die Union bewiesen, dass
Ihnen im Wahlkampf begegnet. Leider hinderte uns das wider- wärtige Virus daran. Doch die Zeit wird sich bald ändern, wir dürfen nur nicht den Mut verlie- ren. Dann werden wir uns wieder die Hand reichen, eine Geste üb- rigens, deren Bedeutung häufig verloren gegangen ist. Ich bin aber sicher, dass die Corona- Pandemie dazu beitragen wird, sich des Wertes des Freund- schaft und Vertrauen ausdrü- ckenden Handschlags wieder stärker bewusst zu sein. Und wer sich heute freuen kann, soll nicht bis morgen warten!
Seien Sie alle herzlich gegrüßt!
Otto Wulff
Vorsitzender der Senioren-Union der CDU-Deutschlands
Wenn Fehler sich nicht wiederholen sollen, muss man sie erkennen und es dann besser machen.
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