Krasser Fall von Altersdiskriminierung im Finanzministerium

25.05.2018
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Als „völlig verrückt“ hat der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Professor Dr. Otto Wulff, den aktuellen Fall von Altersdiskriminierung durch das Bundesfinanzministerium kritisiert.

Der Fall: Eine gerade 73 Jahre alte Bundestagsabgeordnete wird als Mitglied eines Gremiums, das über Briefmarkenmotive entscheidet, ihres „zu hohen Alters wegen“ abgelehnt. Die Erfinder eines solchen Blödsinns waren wohl der Meinung, dass die Juroren im Gremium zuvor noch beweisen müssten, eine tonnenschwere Briefmarke zu stemmen.

„Es ist offenbar aus manchen Köpfen nicht herauszukriegen, dass Alter nicht per se mit Gebrechlichkeit und mangelndem Urteilsvermögen gleichzusetzen ist. Im Gegenteil, Erfahrung und Lebensweisheit der Älteren täten manchen, nicht nur politischen, Entscheidungen gut“, moniert der Chef der CDU-Senioren und weist darauf hin, dass bei diesem abstrusen Maßstab der 75-jährige Dr. Wolfgang Schäuble zwar Präsident des Bundestages sein dürfe, aber als seinerzeitiger Chef des Finanzministeriums nicht einmal über die Gestaltung von Briefmarken mitentscheiden könnte. Auch hätte Joachim Gauck des Alters wegen das Amt des Bundespräsidenten nicht antreten können.

Manche Jury in Kunst, Wissenschaft und Forschung wäre ohne ihre lebenserfahrenen und kenntnisreichen älteren Mitglieder nicht entscheidungskompetent.

Die Senioren-Union der CDU fordert seit langem mit Nachdruck, ein Verbot der Lebensaltersdiskriminierung endlich in das Grundgesetz aufzunehmen.