Pflegehelden: Die stillen Superhelden unseres Alltags

11.03.2025
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Die aktuelle Kolumne von Christian Graggaber, Pflegeexperte und Geschäftsführer ProSenio, exklusiv für „alt & jung“.
 

Sie sind die unsichtbaren Stützen unserer Gesellschaft – pflegende Angehörige. Rund 10 Millionen Menschen in Deutschland kümmern sich täglich um ihre Liebsten, oft neben Job, Familie und eigenen Bedürfnissen. Sie sind der größte „Pflegedienst“ des Landes, doch ihre Leistung bleibt oft im Schatten. Dabei verdienen sie nicht nur Respekt, sondern auch eine helle Bühne für ihre unermüdliche Arbeit.

Stellen Sie sich vor: Plötzlich ist da ein Pflegefall in der Familie. Nichts ist mehr wie zuvor. Doch statt schneller Hilfe wartet ein bürokratischer Dschungel aus Anträgen, Wartezeiten und Unsicherheiten. Pflegegradanträge dauern Wochen, und jede zusätzliche Leistung muss neu beantragt werden. Dabei geht es um mehr als Papierkram – es geht um Menschen, die ihre ganze Kraft geben, um anderen ein würdevolles Leben zu ermöglichen.

Doch trotz aller Herausforderungen gibt es auch Lichtblicke. Pflegehilfsmittel wie Desinfektionsmittel oder Handschuhe sind kleine, aber wichtige Helfer im Alltag. Sie schützen nicht nur die Pflegebedürftigen, sondern auch die Pflegenden selbst. Für die neue Bundesregierung muss klar sein, der Zugang zu Pflegehilfsmitteln darf nicht zur Debatte stehen. Was für die professionelle Pflege Pflicht ist – nämlich die Verwendung ebendieser Produkte – muss für pflegende Angehörige ebenfalls ausreichend und einfach zugänglich sein. Denn diese Mittel sind mehr als ein Symbol für die Unterstützung, die pflegende Angehörige verdienen.

Was braucht es also, um diese stillen Helden zu stärken?

- Weniger Bürokratie: Anträge müssen digital, schnell und einfach werden.

- Mehr Schutz: Pflegende Angehörige brauchen denselben Zugang zu Hilfsmitteln wie Profis.

- Bessere Schulungen: Fachwissen gibt Sicherheit und entlastet.

- Finanzielle Sicherheit: Pflege darf keine Armutsfalle sein.

- Zeit zum Durchatmen: Flexible Unterstützung, um Pflege, Familie und Beruf zu vereinen.

Pflegende Angehörige sind mehr als nur „Pflegekräfte“ – sie sind Töchter, Söhne, Partner und Freunde, die mit Liebe und Hingabe da sind. Es ist Zeit, ihre Arbeit sichtbar zu machen und sie endlich angemessen zu unterstützen. Denn sie sind die wahren Helden unseres Alltags – und verdienen jeden Applaus.

Zu unserem Kolumnisten: Der gebürtige Österreicher Christian Graggaber, verheiratet und Vater eines Kindes, ist Geschäftsführer der ProSenio GmbH. Das Unternehmen mit Standorten in Berlin und Augsburg gilt seit Gründung im Jahr 2009 als wichtiger Ansprechpartner für Pflegende Angehörige. Graggaber erhebt für Pflegende Angehörigen immer wieder lautstark seine Stimme, weist auf ihre schwierige Situation hin und gilt als Anwalt für die Kranken und ihre Angehörigen. Der Manager lebt mit seiner Familie in München.

Zu ProSenio: Die ProSenio GmbH begleitet Pflegebedürftige und ihre Angehörigen mit umfassender Beratung und praktischen Lösungen rund um das Thema Pflege. Ziel ist es, Betroffenen den Zugang zu wichtigen Hilfsmitteln zu erleichtern und sie im oft komplexen Pflegealltag zu unterstützen. Mit langjähriger Erfahrung und fundiertem Wissen engagiert sich ProSenio dafür, dass Menschen mit Pflegebedarf die bestmögliche Versorgung erhalten. Weitere Informationen zum Pflegeberatungsangebot von ProSenio.

 

Hinweis: Dieser Beitrag ist zuerst in „alt & jung“ https://www.senioren-union.de/mitgliedermagazin erschienen, dem Mitgliedermagazin der Senioren-Union der CDU Deutschlands.