Otto Wulff nennt neuen Prüfbericht der Krankenkassen über Pflege-Missstände "alarmierend"
Der Vorsitzende der Senioren-Union der CDU Deutschlands, Prof. Dr. Otto Wulff, hat ein „Gütesiegel“ für Alten- und Pflegeheime gefordert. In einer heute in Berlin veröffentlichten Erklärung verwies der Chef der zweitgrößten CDU-Bundesvereinigung (57.000 Mitglieder) auf neue "alarmierende" Erhebungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen, denen zufolge hunderttausende Heimbewohner falsch gepflegt werden.
Prof. Wulff, der zugleich CDU-Bundesvorstandsmitglied ist, erklärte:
„Mehr als zwei Millionen Deutsche sind pflegebedürftig, rund ein Drittel davon lebt in Pflegeeinrichtungen. Angesichts von immer mehr Klagen und Berichten über Misshandlungen von Pflegebedürftigen habe ich bereits vor Monaten auf die Notwendigkeit eines bundesweiten Pflege-Notrufs hingewiesen. Ein neuer alarmierender Prüfbericht des medizinischen Dienstes der Krankenkassen bestätigt die Missstände im Bereich der Pflege. Hunderttausende Pflegebedürftige werden falsch gepflegt, jeder fünfte der rund 700.000 Heimbewohner wird festgegurtet oder hinter Bettgittern 'gesichert'. Jeder zweite Pflegebedürftige hat Druckgeschwüre durch falsche Lagerung. Fünf Prozent weisen sogar Anzeichen von Mangelernährung auf."
Prof. Wulff weiter: "Bei der Pflege liegt mehr im Argen, als durch manche dicke Heimmauer nach außen dringt. Ich fordere eine strenge und regelmäßige Überprüfung der Einrichtungen in den Alten- und Behindertenpflege durch Leistungsträger, Ordnungsämter und Sozialverbände. Wir brauchen ein bundesweit einheitliches Gütesiegel für Heime. Einrichtungen, die den Anforderungen wiederholt nicht genügen, gehören geschlossen.“
Berlin, 25.04.2012
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