Prof. Wulff: „Hüftoperationen nicht von Lebenserwartung abhängig machen“
In der neuen Diskussion um Kostensenkungen bei Knie- und Hüftoperationen hat der Vorsitzende der CDU-Senioren-Union, Prof. Otto Wulff, vor einer – so wörtlich – „Selektierung älterer Menschen“ gewarnt. Das CDU-Bundesvorstandsmitglied reagierte damit heute in Berlin auf Berichte, denen zufolge Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) plane, die Fallzahlen bei Endoprothesen drastisch zu reduzieren.
Dazu erklärte Prof. Wulff: „Medizinisch unsinnige Eingriffe sind im Interesse der versicherten Gemeinschaft abzulehnen. Die Entscheidung für oder gegen eine solche Operation darf aber nicht vom Lebensalter oder der statistisch verbleibenden Lebenserwartung des Patienten abhängig gemacht werden. Dies käme einer Selektierung älterer Menschen nach dem Motto: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen gleich.“
Prof. Wulff forderte: „Im Einzelfall muss einzig und allein im Vordergrund stehen, ob sich Mobilität und Lebensqualität des Patienten durch den Eingriff verbessern lassen können. Dabei muss auch in Betracht gezogen werden, ob sich der erhoffte therapeutische Zweck unter Umständen durch andere geeignete Heilmethoden mindestens genauso gut erreichen lässt. Im Zweifelsfall sollte ein unabhängiger Gutachter entscheiden.“
Berlin, 03.05.2012
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