Angesichts des drohenden Pflegenotstandes fordert die Senioren-Union der CDU von der nächsten Bundesregierung einen 10 milliardenschweren Masterplan Pflege. Die Auftaktfinanzierung soll aus dem unerwartet hohen Überschuss von 3,7 Milliarden Euro im Bundeshaushalt 2017 erfolgen. Mindestens 1 Milliarde kann hierfür sofort verwendet werden.
„Kanzlerin Merkel hat im Bundestagswahlkampf einen besseren Personalschlüssel und eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte versprochen. Jetzt kann sie ihr Versprechen einlösen“, sagte der Bundesvorsitzende der Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff, am Donnerstag in Berlin. Wulff sprach sich darüber hinaus dafür aus, die Zahl der Ausbildungsplätze in der Pflege deutlich zu erhöhen und unbürokratisch auf zusätzliche Pflegekräfte aus dem Ausland zurückzugreifen.
Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi fehlen bundesweit bereits 70.000 Fachkräfte in der Krankenpflege sowie 40.000 Altenpfleger. Laut Prognose des Deutschen Pflegerates werden bis zum Jahr 2030 sogar 300.000 Fachkräfte in der Pflege fehlen - davon 200.000 in der Altenpflege.
„Die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands verlangen jetzt eine zusätzliche Kraftanstrengung, um eine Katastrophe in der Pflege zu verhindern“, machte Wulff Druck auf die Verhandlungsparteien bei den Sondierungsgesprächen über die Bildung einer neuen Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD. Auch der frühere SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hatte sich im Wahlkampf für zusätzliche Verbesserungen bei der Pflege ausgesprochen.
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