Senioren bei Digitalisierung nicht vergessen

29.05.2017
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Der Bundesvorsitzende der Senioren-Union der CDU, Prof. Dr. Otto Wulff, hat davor gewarnt, dass die fortschreitende Digitalisierung die Gesellschaft zu spalten droht. Wulff forderte die Politik auf, den von der technischen Entwicklung oft überforderten Senioren mehr Hilfsangebote zu machen, damit sie nicht den digitalen Anschluss verlieren. „Zwei Drittel der über 65-Jährigen nutzen aus Angst vor dem Unbekannten kein Internet – haben entweder keinen Computer oder Tablet oder Smartphone“, sagte Wulff am Montag in Berlin. „Doch wer nicht online ist, verliert bei Zukunftsfragen den Anschluss.“

Die nächste Bundesregierung und auch die Landesregierungen müssen aus Sicht des Senioren-Vorsitzenden ein geschlossenes Konzept für die Digitalisierung in einer älter werdenden Gesellschaft vorlegen. Wenn Bankauszüge nur noch digital erstellt würden und Informationen über Gesundheitsprogramme und günstige Einkäufe im Netz verbreitet würden, stünden die älteren „Offliner“ im Abseits, sagte Wulff. „Die Digitalisierung wird zur sozialen Frage. Deshalb muss in künftigen Regierungen auch über ein Digitalministerium nachgedacht werden.“ Gerade für Ältere, bei denen die Mobilität oft eingeschränkt sei, könne das Internet die Lebensqualität steigern, weil es die Kommunikation auch zu Kindern und Enkeln erleichtere.

Wulff begrüßte, dass viele Volkshochschulen und Gewerkschaften Einsteigerkurse für Seniorinnen und Senioren anbieten. Das reiche aber nicht aus, weil zu wenige Ältere erreicht würden.

Berlin, 29.05.2017