Senioren-Union der CDU warnt vor „grauer Wohnungsnot“

08.07.2019
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Die Senioren-Union der CDU warnt angesichts steigender Mieten vor einer „grauen Wohnungsnot“ in Großstädten und Ballungsräumen. „Viele Senioren können sich die hohen Mieten nicht mehr leisten“, sagte der Bundesvorsitzende der Senioren-Union der CDU, Prof. Dr. Otto Wulff, am Montag in Berlin. Schon heute zahlten bundesweit 63 Prozent der über 65-Jährigen mehr als 30 Prozent des Netto-Haushaltseinkommens für Miete und Nebenkosten - in Großstädten deutlich mehr. Wulff forderte zusätzliche finanzielle Anstrengungen von Bund und Ländern für den Neu- und altersgerechten Umbau von Sozialwohnungen. Da viele Senioren nach dem Auszug der Kinder in zu großen Wohnungen lebten, müssten die Wohnungsgesellschaften mehr Tauschbörsen zum Umzug in kleinere Wohnungen organisieren.

Nach Angaben des Instituts Emnid zahlen Senioren in Großstädten durchschnittlich 630 Euro Miete im Monat. Da Rentner aber häufiger in alten Gebäuden leben, die von den Wohnungsbaugesellschaften nach und nach modernisiert werden, fürchten viele nach Erkenntnissen der Senioren-Union, nach Mieterhöhungen aus der Wohnung verdrängt zu werden. „Senioren können sich Großstädte bald nicht mehr leisten“, warnte Wulff vor einer drohenden „Mietfalle“. Schon heute müssten Senioren mit einem Haushaltseinkommen von netto unter 1.300 Euro monatlich 46 Prozent für Miete und Nebenkosten aufwenden, sagte Wulff. In ländlichen Regionen seien die Mieten günstiger, dort seien Senioren aber vielfach in der Mobilität deutlich eingeschränkt, weil der öffentliche Nahverkehr seit Jahren ausgedünnt werde.