Otto Wulff: Erdogans Reisewarnung anmaßend und unverschämt

11.09.2017
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Der Bundesvorsitzende der Senioren-Union der CDU, Prof. Dr. Otto Wulff, hat die „Reisewarnung“ des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als „Unverschämtheit“ zurückgewiesen. „Dass ausgerechnet Erdogan, der Unschuldige ohne Anklage in Gefängnisse steckt, vor rassistischen Aggressionen gegen Türken in Deutschland warnt, ist abenteuerlich“, sagte Wulff am Montag in Berlin.

Erdogan vergifte mit seinen haltlosen Vorwürfen nicht nur das Klima zwischen Deutschen und Türken, sondern auch innerhalb der Gruppe der Deutschtürken. „Das ist schändlich und unverantwortlich“, so Wulff. Der Senioren-Unions-Vorsitzende sprach sich dafür aus, die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei solange auszusetzen, wie Erdogan die Prinzipien von Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit verletze. „Wir wollen mit der Türkei ein partnerschaftliches Verhältnis erhalten. Das ist aber offenbar derzeit mit Präsident Erdogan nicht möglich“, erklärte Wulff.

Das türkische Außenministerium hatte am Wochenende davor gewarnt, dass türkische Bürger in Deutschland „wegen ihrer politischen Orientierung Opfer von Diskriminierung“ seien und sie aufgefordert, sich aufgrund möglicher ausländerfeindlicher Aggressionen von politischen Debatte im Bundestagswahlkampf fernzuhalten.