Mit Dankbarkeit für sein Wirken und Trauer über sein Ableben reagiert die Senioren-Union Deutschlands auf den Tod von Altbundespräsident Richard von Weizsäcker. „Die Erfahrungen seines Lebens haben seine Arbeit als Bundespräsident geprägt. Mit der Kraft seiner Worte konnte er begeistern, überzeugen und versöhnen. Damit hat er Maßstäbe für unser höchstes Staatsamt gesetzt" hebt Prof. Dr. Otto Wulff, der Bundesvorsitzende der Senioren-Union der CDU hervor.
Beide Männer haben einen Teil ihres politischen Weges gemeinsam zurückgelegt. So waren sie zur selben Zeit Mitglieder des Deutschen Bundestages, von Weizsäcker von 1969 bis 1981, die drei letzten Jahre als Vizepräsident des Bundestages, Prof. Dr. Otto Wulff war von 1969 bis 1990 Mitglied des Bundestages. In der ersten Sitzung des 6. Deutschen Bundestages am 20.Oktober 1969 saßen beide dem Alphabet gemäß als neue Abgeordnete sogar in einer Bank nebeneinander.
„Wenn Persönlichkeiten des politischen Lebens auch nach ihrer aktiven Zeit als wertvolle Berater und moralische Instanzen für politisches Handeln gefragt sind, wie es bei Richard von Weizsäcker zweifellos des Fall war, dann ist dies ein Zeichen besonderer Wertschätzung, das nur wenigen so unzweifelhaft zuteilwurde.", so Otto Wulff weiter.
Richard von Weizsäcker war ein Präsident aller Deutschen, überparteilich und unprätentiös, der gerade in der großen Zeit der Wiedervereinigung das einander Verstehen, das füreinander Eintreten und gerade auch das Versöhnen in den Mittelpunkt stellte. In seiner Rede am 03. Oktober 1990 betonte er daher: „Sich zu vereinen, heißt teilen lernen.", eine Tatsache, die nach 25 Jahre in Bezug auf eine einiges oder zu vereinendes Europa heute nichts von ihrer Aktualität verloren hat.
Unvergessen seine Rede vom 08. Mai 1985 zum Gedenken an das Kriegsende, in der er zur Versöhnung nicht nur von Ost und West sondern auch ideologische und konfessionelle Grenzen hinweg aufrief.
Prof. Dr. Otto Wulff verneigt sich im Namen des gesamten Bundesvorstandes der Senioren-Union Deutschlands vor einem großen Deutschen. Gleichzeitig gilt seine aufrichtige Anteilnahme Marianne Freifrau von Weizsäcker und der gesamten Familie des verstorbenen Altbundespräsidenten.
Berlin, 03.02.2015
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