Bundespräsident gibt der Senioren-Union Rückenwind

01.04.2015
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SU-Chef Otto Wulff dankt Gauck für "Ruck-Rede" zur Arbeitswelt

Mit seinem Aufruf an Politik und Wirtschaft, die Arbeitswelt an die steigende Lebenserwartung anzupassen, hat Bundespräsident Joachim Gauck aus Sicht der Senioren-Union (SU) "den Nagel auf den Kopf getroffen". Das erklärte SU-Chef Otto Wulff heute in Berlin. Der CDU-Politiker weiter wörtlich: "Ich danke dem Bundespräsidenten für diese Ruck-Rede. Sie gibt uns starken Rückenwind." Mit seiner Forderung, die Lebenszeit durch flexible Rentenübergänge neu zu strukturieren und das Alter mit Blick auf die Arbeitswelt als Chance zu begreifen, "rennt der Bundespräsident bei der Senioren-Union offene Türen ein."

Wulff begrüßte insbesondere den Vorstoß Gaucks, dass Beförderungen und ein Karriere-Aufstieg auch noch jenseits der Altersgrenze von 50 oder sogar 60 Jahren möglich sein müssten. Durch die Rede des Bundespräsidenten sieht sich die Senioren-Union außerdem in ihrer Forderung bestätigt, jegliche Form von Altersdiskriminierung durch das Grundgesetz zu verbieten. Der SU-Chef schlug für größere Betriebe die Einrichtung eines "Demografie-Beauftragten" vor, um Arbeitsprozesse an die steigende Lebenserwartung der Mitarbeiter anzupassen. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels sei der Erfahrungsschatz älterer Menschen für die deutsche Volkswirtschaft schon jetzt unverzichtbar. Ein rohstoffarmes Industrieland wie Deutschland könne es sich nicht leisten auf diesen Vorteil zu verzichten. Der Chef der mit 55000 Mitgliedern zweitgrößten CDU-Bundesvereinigung in diesem Zusammenhang wörtlich: "Wir dürfen das in Jahrzehnten angesammelte Wissen älterer hochqualifizierter Arbeitnehmer nicht durch starre Altersgrenzen bei der Rente vergeuden."