Ein klassisches Beispiel schablonenhafter Diskriminierung bekam gestern (19.8.2020) der abendliche Fernsehzuschauer in der ARD-Sendung „Maischberger, die Woche“ serviert, als es um die Nominierung von Joe Biden als amerikanischer Präsidentschaftsbewerber ging. Fernsehmoderatorin Amelie Fried bezeichnete in ihrer Beschreibung der Wahlchancen in der amerikanischen Präsidentschaftswahl den 78-jährigen Biden als einen „nahe an der Demenz befindlichen Greis“, dem sie außerdem nur eine Amtszeit von maximal 4 Jahren („vielleicht sogar weniger“) zuschreibt.
„Ich bezeichne diese Art des Umgangs mit einem Menschen, der sich in seinem Land höchste Verdienste erworben hat – u.a. 36 Jahre als Senator und 8 Jahre als Vizepräsident – als schäbig und ehrabschneidend“, schreibt Prof. Dr. Otto Wulff, Bundesvorsitzender der Senioren-Union der CDU, in einer Presseerklärung.
Fried selbst habe Biden zwar zuvor als honorigen Menschen bezeichnet, aber diese Charakterisierung selbst mit phrasenhafter Stereotype von Altersdiskriminierung ad absurdum geführt, stellt Wulff fest.
„Wer so polemisiert und diskreditiert, stellt ganze Generationen ins gesellschaftliche und politische Abseits“, beklagt der Chef der CDU-Senioren die Aussagen in der Fernsehsendung. „Es geht auch um die Vermeidung von Vorurteilen: Lebensalter, Geschlecht, Nationalität oder Herkunft und dergleichen dürfen beim gesellschaftlichen Engagement kein Hindernis sein“, sagt Wulff.
Vor dem Hintergrund, dass ältere Menschen für eine erfolgreiche und aufopfernde Lebensleistung, die sie millionenfach auch im Ehrenamt oder Beruf zum Wohl der Gemeinschaft fortführen, Respekt erwarten können, sei Frieds Äußerung geschmacklos und entwürdigend. Derartige Einstufungen von Menschen stellten auch eine Gefahr dar für das gute Zusammenspiel von Alt und Jung in einer Union der Generationen.
„Frau Fried sollte sich entschuldigen und die Angelegenheit aus der Welt bringen“, sagt Wulff.
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