Zum 80. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler ist es dringend erforderlich, dass die Bundesregierung konkrete Maßnahmen ergreift, um den 20. Juli 1944 als bedeutenden Teil der deutschen Geschichte stärker im kollektiven Bewusstsein zu verankern.
Das fordert die Senioren-Union der CDU Deutschlands. „Der 20. Juli steht für den mutigen Widerstand einer kleinen Minderheit gegen die Verbrechensherrschaft des NS-Regimes und verdient daher ein sichtbares Zeichen der Anerkennung und des Gedenkens“, erklärt der Bundesvorsitzende Dr. Fred-Holger Ludwig.
Forderungen an die Bundesregierung im Einzelnen:
1. Errichtung eines europäischen Denkmals: Setzen Sie den Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 ein weithin sichtbares Denkmal in der Hauptstadt Berlin, das endlich auch den europäischen Widerstand gegen Hitler würdigt. Dieses Denkmal soll nicht nur die Taten der mutigen Widerstandskämpfer ehren, sondern auch als ständige Erinnerung an den Wert von Mut, Anstand und moralischem Handeln in schwierigen Zeiten dienen. Zwar gibt es eigentlich ein Denkmal seit 1953. Es stammt von dem Künstler Richard Scheibe und steht im Innenhof des Bendlerblocks, vielleicht etwas verschämt. Aber nur durch ein Denkmal für den europäischen Widerstand gegen Hitler kann die Bedeutung des 20. Juli, einer nationalen Tragödie, auf ganz Europa ausgeweitet werden.
2. Förderung des 20. Juli als nationalen Gedenktag: Machen Sie den 20. Juli zu einem modernen, nationalen Gedenktag, der durch Veranstaltungen, Bildungsprogramme und öffentliche Zeremonien gewürdigt wird. Dieses Gedenken sollten in eine würdige und zeitgemäße Form gekleidet werden, die junge Menschen in den Schulen, in der Bundeswehr und in der Erwachsenenbildung erreicht. Bildungseinrichtungen sollten diesen Tag nutzen, um über die Bedeutung des Widerstandes gegen Unrecht und Tyrannei aufzuklären.
3. Finanzielle Unterstützung für Bildungsprojekte: Stellen Sie finanzielle Mittel bereit, um Projekte zu fördern, die sich mit dem Widerstand gegen das NS-Regime befassen. Dies kann in Form von Dokumentationen, Ausstellungen, Büchern und Schulmaterialien geschehen, die die Geschichten der Widerstandskämpfer erzählen und deren Bedeutung hervorheben.
4. Integration des Themas in den Lehrplan: Sorgen Sie dafür, dass die Geschichte des 20. Juli 1944 und der deutsche Widerstand gegen Hitler fest in den Lehrplänen der Schulen verankert wird. Bildung über diesen Teil der Geschichte ist essentiell, um das Bewusstsein für demokratische Werte und die Bedeutung des Widerstands gegen Diktatur und Unrecht zu stärken.
5. Unterstützung und Einbindung von Wissenschaft: Fördern Sie die wissenschaftliche Forschung zum Thema Widerstand gegen das NS-Regime und stellen Sie sicher, dass neue Erkenntnisse und Perspektiven regelmäßig in die öffentliche Diskussion und Bildung einfließen. Erzeugen Sie mehr interaktive Berührungspunkte mit der Wissenschaft und Bildungsinstitutionen.
6. Darstellung der Widerstandsbiografien: Unterstützen Sie die kritische Auseinandersetzung mit den biografischen Widersprüchen der Widerstandsfiguren. Junge Menschen fordern ein Aufbrechen der einseitigen Heldenerzählungen, hin zu einer Auseinandersetzung mit inneren Konflikten und Widersprüchen der Beteiligten vom 20. Juli 1944. Fördern Sie Initiativen, welche um Neubetrachtung der eindimensionalen Gedenkerzählungen bemüht sind.
7. Ausweitung des Widerstandsverständnisses: Richten Sie die Aufklärung um den 20. Juli 1944 auf einen breiteren Widerstandsbegriff aus. Es sind mehr Attentate, Widerstandsinitiativen und Biografien erzählenswert, als der enge Kreis des 20. Juli. Sorgen Sie dafür, dass andere Widerstandsbestrebungen in Gedenkerzählungen in den Fokus genommen werden.
Ein solches Engagement seitens der Bundesregierung würde nicht nur den Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 die verdiente Ehre erweisen, sondern auch dazu beitragen, die Erinnerung an ihren mutigen Kampf gegen die Tyrannei lebendig zu halten und zukünftige Generationen zu inspirieren.
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