Verleihung der Goldenen Medaille für Verdienste um Versöhnung und Verständigung unter den Völkern mit der CDU-Vorsitzenden Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel MdB

Das Bild von Israelis und Palästinensern als unversöhnlichen Gegnern ist fest im deutschen öffentlichen Bewusstsein eingebrannt. Suez-Feldzug, Sechs-Tage-Krieg, Jom Kippur, Intifada-sie stehen für mehr als sechs Jahrzehnte blutiger, kriegerischer Auseinandersetzungen im Heiligen Land. Dass es auch eine völlig andere Seite im palästinensisch-israelischen Verhältnis gibt, demonstrierte Ende Juni eine eindrucksvolle Veranstaltung der Bundes-Senioren-Union in der Berliner Friedrichstadtkirche am Französischen Dom: Die Palästinenserin Nasra Kalil Shehab und der Israeli Roni Hirshenson wurden vom Bundesvorsitzendender Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff, in Anwesenheit der CDU-Vorsitzenden und Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit der „Goldenen Medaille für Verdienste um Versöhnung und Verständigung unter den Völkern” ausgezeichnet - stellvertretend für alle Mitglieder der israelisch-palästinensischen Friedensorganisation „Parents Circle”.

Die zu Beginn von Wulffs Amtszeit Anfang dieses Jahrzehnts gestiftete Auszeichnung war bisher u.a. an noch lebende russische und deutsche Kranken-schwestern der Schlacht um Stalingrad, an Verantwortliche der um Versöhnung zwischen Russland und Deutschland tätigen Veteranenverbände sowie an einen deutschen Offizier, der die Reliquiendespolnischen Nationalheiligen Adalbert vor den Nazis gerettet hatte und an einen Polen, der sich im Nachkriegs-Stettin für verbliebene Deutsche einsetzte, gegangen. Den neuen Preisträgern attestierte Wulff: „Sie haben sich für Dialog, Gewaltlosigkeit und Toleranz als Voraussetzung für den Friedenzwischen Israel und Palästina entschieden. Dafür bezeugen wir unseren Respekt. Ihr Engagement verdient weltweit Anerkennung und Unterstützung. ”

Die auch vom israelischen Botschafter, dem Leiter der palästinensischen Vertretung in Deutschland, dem außenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestags-fraktion, JU-Chef Philipp Mißfelder, so-wie zahlreichen nahöstlichen Diplomatenbesuchte Verleihungs-Veranstaltung in der bis auf den letzten Platzbesetzten Friedrichstadtkirche fand auch die Anerkennung von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel: „Ich beglückwünsche die Senioren-Union zu dieser bemerkenswerten und international beachteten Initiative.” An die Preisträger gewandt, bemerkte die Regierungschefin: Sie setzen ein leuchtendes persönliches Beispiel!”

Angela Merkel betonte - wie schon zuvor auch vor der israelischen Knesseth - das „Lebensrecht Israels” als „Teil der deutschen Staatsräson”. Ebenso bescheinigte sie dem palästinensischen Volk das Recht auf einen eigenen Staat. Gewalt müsse langfristig als Mittel aus der Politik verbannt wer-den. Das persönliche Beispiel von Nasra Khalil Shehab und Roni Hirshenson, deren Familien zu tragischen Opfern des Konflikts geworden seien, gebe „Hoffnung auf Frieden und Versöhnung”. Frau Khalil Shehab und Hirshenson engagieren sich schon seit Jahren in dem 1995 gegründeten „Parents Circle” (Elternkreis). In dieser Vereinigung haben sich israelische und palästinensische Familienzusammen geschlossen, die durch die Gewalt zwischen ihren Völkern ein Kind oder andere nahe Familienangehörige verloren haben. Ihre Kernbotschaft: Toleranz, Gewaltlosigkeit, Frieden! Sowohl die Palästinenserin als auch der Israeli verloren im Verlauf der blutigen Intifada zwei Söhne- und versuchen nunmehr seit Jahren, den gegenseitigen Hass zu überwinden.

So sorgen sie für regelmäßige Treffen betroffener palästinensischer und israelischer Familien, betreiben Aufklärungsarbeit in Kindergärten, Schulen und Jugend-zentren. Regelmäßig veranstalteten sie Seminare, in denen auf die gemeinsame Geschichte von Juden, Christen und Muslims in Palästina hingewiesen wird.